Muriel Zemp
15.12.2023
Patrice Gilly: Wie bist du mit der Höhe der Bühne zurechtgekommen?
Muriel Zemp: Zuerst war ich selbstverständlich perplex. Das Publikum ist so weit unten, wie schaffe ich das? Aber das hat sich sehr schnell erübrigt und als Vorteil gezeigt. Ich mache einiges mit den Füssen, was die Zuschauer meist gar nicht sehen. Auf dieser Bühne kam das jedoch voll zur Geltung. Ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt und hatte nicht einmal Höhenangst.
Siehst du deine Mehrsprachigkeit als Chance?
Absolut. Da ich eine Sprache sozusagen gratis erlernt habe. Es scheint mir dann einfacher, auch andere Sprachen zu lernen. Eine Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern da steckt auch eine Kultur dahinter. Für mich ist das eine grosse Bereicherung. In der Innerschweiz wohnend kann ich auch meine welschen Wurzeln zur Geltung bringen.
Was hat dich hier am meisten überrascht?
Zuerst die Höhe der Bühne. Dann die Schönheit des Raumes. Ich hatte anfangs Befürchtungen zur Akustik des Raumes. Das hat sich dann aber völlig erübrigt, der Klang war fabelhaft. Das Publikum war von Anfang an dabei, hat intensiv mitgesungen. Einfach wunderschön.
Hast du eine Frage an das Team der Mühle?
Wie schafft ihr es eine so tolle Atmosphäre zu kreieren. Schon im Vorfeld hatte ich eine herzliche, unterstützende Kommunikation – mit dir, mit Theo. Theo war bereits hier, obwohl ich zu früh war, hat mir bei Ausladen geholfen. Das Team arbeitet mit Herzblut, scheint mir. Es scheint ihr macht das erst seit Kurzem, so frisch und selbstverständlich. Wie behaltet ihr das Feuer, die Frische?
Wann und wo bist du in einer ehemaligen Mühle aufgetreten?
Da muss ich gut überlegen … Noch nie! Das war eine Premiere!
Heute war deine letzte Vorstellung in diesem Jahr. Hast du berufliche Vorsätze für das kommende Jahr?
Ja, nicht nur für das nächste Jahr, sondern auch für die nächsten Jahre. Ich möchte ein bisschen kürzertreten. Ich habe im Januar Premiere mit Barbara Hutzenlaub, 2025 Premiere mit meinem Solo. Das heisst, der Kalender der beiden Jahre ist bereits ziemlich voll.
Text und Fotografie: Patrice Gilly