Nostalphoniker
4.12.22
Jan C. Golch (Piano), Markus Scharpf (Bass)
PG: War das für euch speziell, zum ersten Mal in der Schweiz, in der Mühle Otelfingen aufzutreten?
Markus Scharpf: Das war nicht speziell, sondern aussergewöhnlich schön. Wir kennen viele Schweizer und insofern wissen wir, dass es ein kulturinteressiertes Volk ist. Wir haben uns so wohl gefühlt wie selten. Diese letzte grosse Pause nach unserem letzten Stück zeigt uns immer, wie genau das Publikum zuhört. Es war heute eine sehr lange Pause, die das alles noch lange nachklingen lassen konnte. Es war ausserordentlich.
Jan C. Golch: Ich lasse beim letzten Stück immer die Hände auf der Tastatur, um den Leuten zu signalisieren, wenn sie wollen, ist das Stück noch nicht aus. Das Publikum kann diese Pause selber gestalten. Wir haben schon Situationen gehabt, wo das Publikum einfach losgeklatscht hat. Diese Pause hat uns immer gezeigt, wie intensiv die Aufmerksamkeit war. Heute war die Pause aussergewöhnlich lang – das war sehr, sehr schön.
PG: Diese Intensivität habt ihr selbstverständlich mitbekommen, und es entsteht ein Pingpong zwischen Publikum und Bühne, nicht?
Jan C. Golch: Genau so war es. Dazu kommt noch der intime Rahmen, die Nähe zum Publikum, die hohe Bühne – das macht eine ganz spezielle Atmosphäre, ganz anders als in einem klassischen Konzertsaal. Das macht sehr viel Spass.
PG: Wie war die Akustik für euch?
Markus Scharpf: Toll! Man singt sich ein, es ist wie in einer Glaskugel. Dann kommen viele Leute und die Akustik ist sehr trocken. Hier war es nicht der Fall, weil wir auf der hohen Bühne die Höhe des Raumes hatten, und da konnte sich der Klang toll entwickeln, obwohl es ausverkauft war.
PG: Kommt ihr wieder einmal in die Mühle Otelfingen?
Scharpf/Golch: Sehr gerne, jederzeit!
Interview und Fotos: Patrice Gilly