Yves Theiler Trio
12.3.2022
Auf die Frage: «Was ist speziell an diesem Aufführungsort?»
Yves Theiler: Eine ganz eigenartige Kombination von unerwartet gutem Klang, schönem Ambiente, und vom Publikum und dem Team her eine total warme und dankbare Umgebung. Nicht vergleichbar mit anderen urbanen Musikorten, die in einer anderen Situation sind, einen anderen Auftrag haben und technisch völlig verschieden sind. Vom Standort her sind diese Häuser viel abgeklärter. Die Mühle ist jedoch in keiner Weise weniger professionell! Im Vorfeld hat die Organisation die richtigen Fragen gestellt, der Empfang durch das Team war höchst professionell und persönlich.
Der Klang auf dieser Bühne ist für uns unvergleichbar besser als zum Beispiel im Moods Zürich. Im Moods ist der Klang sehr trocken, und es muss alles verstärkt werden, weil sonst kein Klang vorhanden ist. Für Trio oder Quartett-Formationen ist dieser Raum ideal!
Lukas Mantel: Dieser Ort ist voller Geschichte und Geschichten. Ich spüre, dass die soziale Komponente hier sehr wichtig war und ist – es ist weiterhin ein wichtiger Treffpunkt. Es ist schon recht speziell auf dieser hohen Bühne zu spielen. Ich erwartete viel mehr Hall, was jedoch nicht der Fall war. Die Bausubstanz ist ziemlich beeindruckend mit den grossen Räumen, diesen Säulen, dem Holz und den dicken Mauern. Es war ein Ort, der die Menschen «ernährt» hat, eine Art «Nahrungsverteiler». Diese Aufgabe erfüllt dieser Ort immer noch – in Form von anderer Nahrung, nämlich sozialer und kultureller Nahrung.
Wir waren überaus gut umsorgt vom Team. Man spürt persönliche Wertschätzung des Teams. Statt dass eine Fertigpizza bestellt wird, kochst du selber eine feine Suppe. Es steckt persönliches Engagement dahinter. Das ist wichtig, extrem schön und sollte unbedingt weiter so gepflegt werden. Entscheidend wird sein, dafür Nachfolger zu suchen, das Publikum zu verjüngen.
Am heutigen Konzert schien mir eine gute Mischung im Publikum zu sein.
Otelfingen war für mich völlig unbekannt, das Furttal hatte ich überhaupt nicht gekannt, obwohl ich in Zürich wohne. Das Furttal ist/war nicht existent in meinem Leben.
Aufgezeichnet und zusammengefasst anhand einer Tonaufnahme, Patrice Gilly, 13.3.22
Fotos: Patrice Gilly