Das Konzert in der Mühle Otelfingen stellt zwei Meisterwerke der Klavierliteratur gegenüber. Einerseits Beethovens letzte Klaviersonate, die untypischerweise aus nur zwei Sätzen besteht, andererseits Schumanns Kreislerania, ein Zyklus aus acht Fantasiestücken.
Sonntag
3.2.19
17:00
Classic
Mühle
Ludwig v. Beethoven Klaviersonate Nr. 32 Op. 111 (1770–1827)
Robert Schumann Kreisleriana Op. 16 (1810–1856)
Das Konzert in der Mühle Otelfingen stellt zwei Meisterwerke der Klavierliteratur gegenüber. Einerseits Beethovens letzte Klaviersonate, die untypischerweise aus nur zwei Sätzen besteht, andererseits Schumanns Kreislerania, ein Zyklus aus acht Fantasiestücken.
Den Namen «Kreisleriana» wählte Schumann in Anlehnung an die von E. T. A. Hoffmann kreierte Figur des Kapellmeisters Kreisler. Schumann sah hierin den Inbegriff romantischen Künstlertums und hielt den Zyklus «Kreisleriana» für die beste seiner Klavierkompositionen.
In Kreislers Geschichte findet man Schumanns Selbstporträt wieder, das er in acht Fantasiestücken verarbeitete. Mit dem Zyklus schildert er jedoch nicht nur seine eigene Persönlichkeit, sondern zeigt auch ein Bild seiner zukünftigen Frau Clara.
Beethovens letzte Sonate, bzw. deren Themen, beschäftigten ihn jahrzehnte-lang, so dass er die eigentliche Schreibarbeit in recht raschen Zügen vollziehen konnte.
Die Sonate besticht mit ihrem Wechselspiel von Gegensätzen. Konträre Begriffe wie «männlich und weiblich«, «Widerstand und Ergebung» oder «Diesseits und Jenseits» wurden bemüht, um die emotionale Wirkung des Werks auf das menschliche Wesen zu beschreiben. Was sonst noch alles angerührt wird, in seinem letzten Klavierwerk, das seine ungeheure Erfahrung im Komponieren zeigt, lässt sich nur hörend erfahren.
Philipp Mestrinel hat Klavier am Konservatorium und an der Musikhoch schule Zürich studiert, wo er 1998 das Lehrdiplom für Klavier bei H. Schicker und 2002 das Konzertdiplom für Klavier bei E. Heiligers (beide mit Auszeichnung) erlangte. Während des Studiums besuchte er Meisterkurse bei Prof. K. Gry-bauskas, J. F. Thiollière, M. Becker, W. Manz, J. Goldstein, L. Lohmann und war Gast-Student an der Rubin-Akademie der Universität Tel-Aviv bei Arie Vardi (Klavier). Es folgten ein Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule Luzern mit den Hauptfächern Dirigieren und Orgel, das er 2008 abschloss und das CAS für Orchesterleitung an der ZHDK bei Christof Brunner. 2010 erlangte er das Konzertdiplom für Orgel vom SMPV bei Jakob Wittwer. Im Anschluss stu-dierte er Orgel an der HKB Bern bei E. Le Divellec und an der Musikhochschule Basel wo er 2012 bei Martin Sander das Master of Performance für Orgel mit Auszeichnung abschloss. Schon als Jugendlicher konzertierte Philipp Mestri-nel regelmässig und gewann verschiedene Preise für Kammermusik beim schweizerischen Jugendmusik-Wettbewerb. 1996 ging er mit dem Theater 58 im Rahmen einer Schumann-Produktion in der Schweiz und in Deutschland auf Tournée. Philipp Mestrinel arbeitet als Hauptorganist an der reformierten Kirche Horgen. Daneben unterrichtet er Klavier an der Kantonsschule Stadel-hofen und leitet seit 2009 den Konzertchor ars cantata zürich. Regelmässig tritt er in verschiedenen Formationen als Pianist, Organist und Dirigent auf.